Eine Reise nach Rom

Am Sonntag, den 27.8.2023 starteten die drei TSG-Radler Domenico Geraci, Wieland Haney und Willi Mader eine Reise mit dem Fahrrad nach Rom. Die Idee kam von Domenico. Die ersten beiden Tage waren wettermäßig „eine Verschwörung“: Wochenlang schönes Wetter, dann nur heftiger Regen !!! Die erste Etappe bis Nesselwang deshalb im Begleitfahrzeug bei Barbara.

Am nächsten Morgen keine Besserung in Sicht. Deshalb geht es nach dem Frühstück ins Alpspitzbad. Ein schönes Bad mit 25m-Sportbecken und einem großen für Kinder geeigneten Bereich. Danach geht es im Begleitfahrzeug nach Imst.

Am nächsten Morgen ein Lichtblick: Es ist lausig kalt, das Wetter sieht immer noch nicht gut aus, aber es könnte halten, zumindest einen Teil der Strecke. Wir umfahren Landeck entlang der rechten Innseite aus unserer Sicht. Dabei durchfahren wir größere Pfützen und ignorieren Hochwasserabsperrungen (zur Not umdrehen). Der Inn tobt. Das Wetter hält !!!

Meist gute Radwege, zahlreiche Fahrradbrücken über den Inn. In Pfunds treffen wir nochmals Barbara mit dem Begleitfahrzeug. Bald geht es zur „Schweizer Bundesstraße“ mit sehr wenig Verkehr bis Martina. Die Norbertshöhe erweist sich als gut fahrbar. In Nauders überqueren wir die Reschenstraße; gute Radwege bis Glurns. Tolle Landschaften auf dem Radweg hinter dem Reschen- und Haidersee. Von der Reschenpass-Straße sehen wir so gut wie nichts. Auch das Städtchen Glurns erweist sich als Geheimtip.

Tags darauf geht es auf tollen Radwegen bis Meran. Sie sind teilweise noch nicht in der Karte vermerkt. Hier wird in Radinfrastruktur investiert. Zwischendurch in Tschengls gibt es eine kleine Bergwertung. Von der Reschenpass-Straße sehen wir auch in diesem Abschnitt nicht viel.

Am Ende führt uns eine Serpentinenstrecke für Radler direkt zum Kurpark an der Etsch. Auf guten Radwegen weiter zur Übernachtung in Kurtinig.

Am Donnerstag rollen wir weiter, schöne Landschaft, schöne Orte – Trento, Rovereto. Hier kommt ein Anstieg und ein paar Kilometer auf einer größeren Straße bis zum Fahrradweg. Bei Nago genießen wir die tolle Aussicht über den Gardasee.

Entlang des Gardasees geht eigentlich leider nur „Hauptstraße“. Die Tunnel am Anfang sind gut befahrbar. Licht und Warnweste sind aber sehr zu empfehlen. Was am See entlang als Radweg empfohlen wird, ist meist auch wegen vieler Fußgänger unbrauchbar. In Malcesine haben wir eine schöne Unterkunft im Zentrum.

Freitags geht es nach Verona. Wie in allen größeren Städten hat Domenico eine Unterkunft am Rand der Stadt ausgesucht. Zum ersten Mal fahren wir mit dem 1.50€-Ticket in die Stadt, diesen Tarif haben wir in einigen italienischen Städten angetroffen (eine Anregung für Deutschland?). Wir haben Karten für die Arena. Eine italienische Oper vor dieser Kulisse mit bis zu 22000 Zuschauern – Wahnsinn. In Verona gibt es einen Ruhetag. Das ist goldrichtig, denn in Verona gibt es wirklich viel zu sehen.

Am Sonntagmorgen starten wir zur Durchquerung der Po-Ebene (120km). Wir machen Rast in Mantua, der Weingärtner Partnerstadt. Eine tolle Stadt. Am Sonntag ist auch die Fahrt über die Po-Brücke problemlos.

Kaffeepause in Carpi: Von dieser Stadt haben wir noch nie etwas gehört, wirklich eine Entdeckung. Übernachtung in Modena. Mit dem Auto ins Zentrum. Richtige Entscheidung, auch dies eine schöne Stadt.

Nach einem Frühstück an der Bar nebenan durchfahren wir Modena und Bologna. Anstrengend mit zum Teil neuen Erfahrungen wie Radwegen in der Mitte von großen Straßen. Danach langsamer Anstieg nach Monghidoro auf der SP7, da unklar war, ob die eigentlich gewünschte kleinere SP36 nach Erdrutschen im Frühjahr befahrbar ist. Der Verkehr ging aber. Von uns allen unterschätzt: In Monghidoro war es aufgrund der Höhe (850m) ziemlich kühl.

Warm angezogen geht es los Richtung Florenz. Bis Castel d’Alpi bringen wir einige Höhenmeter hinter uns. In Barberino de Mugello treffen wir uns mit Barbara. Davor liegt ein noch ungeklärtes Abenteuer: Am Passo della Futa biegen wir vor der SS65 rechts ab. Zuerst ein etwas ungepflegtes Bergsträßchen mit steilen Abschnitten, dann eine sehr steile Abfahrt, eine neue geteerte Straße unter der A1 hindurch und dann ca. 1.5 km grobe Mountainbikestraße. Die Zusammenstellung bleibt ebenso ungeklärt, wie die Tatsache, daß dies in komoot als durchgängig asphaltiertes Sträßchen eingetragen ist. Hinter Barberino geht es grob parallel zur A1 nach Scandicci am Westrand von Florenz. Hier liegt die Endhaltestelle der Straßenbahn – wieder das Ticket zu 1.50€. In Florenz machen wir unseren 2. Ruhetag – es gibt viel zu sehen.

Am Donnerstag starten wir nach dem Frühstück Richtung Siena. Zum Anfang gleich ein paar kräftige Anstiege. Wir treffen uns mit Barbara in Poggibonsi. Nach einem Cafe fredo und einem kleinen Rundgang durch die Stadt geht es weiter nach Siena.

Es geht vorwärts Richtung Rom – abseits der A1. Ziel: Fabro. Wir essen in einer Fernfahrerkneipe in Fabro Scalo. Das scheint immer eine Empfehlung zu sein – das Essen ist gut und reichlich.

Von hier aus starten wir zur zweitletzten Etappe. Nach kurzer Abfahrt gleich zwei deftige Anstiege. Der eigentliche Anstieg (290hm) dagegen angenehm zu fahren. Vorbei am schönen Lago di Bolsena.

Wir machen in Marta Rast am Ufer. In Viterbo beginnt der Anstieg zum Kraterrand des Lago di Vico. Wir gönnen uns eine herrliche Abfahrt und treffen in Ronciglione auf eine tolle Unterkunft mit viel Kunst im und ums Haus.

Nach dem Frühstück starten wir zur letzten Etappe. Ein längerer ungeteerter Weg durch eine Haselnußplantage war so nicht eingezeichnet – gefühlt ist er aber nicht schwerer als die sonstigen Schlaglochpisten. Zum größeren Teil fahren wir auf kleineren Straßen, aber das geht nicht überall. Der Sonntag kommt uns allerdings verkehrsmäßig entgegen. In Monterotondo bringt eine heftige Bergwertung alle zum Absteigen. Unsere Unterkunft liegt in Pantano Borghese am Ostrand von Rom. Hier liegt die Endstation der Metro C.

Die nächsten Tage wird Rom besichtigt, soweit dies in 3 Tagen möglich ist. Den Abschluß bildet ein Besuch in der Villa d’Este in Tivoli.

Ein schöne Radreise, viele schöne Gegenden und Städte gesehen, Erfahrungen gesammelt und gut gegessen. Und wichtig: ohne Sturz und Unfall durchgekommen. Trotz des Wetters am Anfang sind wir immerhin 1084km gefahren.

Text und Bild W.M.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*