Nach dem Training ist ein Weizenbier erlaubt
Wilhelmsdorf – „Mit Power in die Frühjahrssaison“, ist das Thema einer Veranstaltung der TSG Wilhelmsdorf, Abteilung Radsport in der Grundschule der Gemeinde. Die Referentin Birgit Glaser ist Sportwissenschaftlerin, war u.a. bei einer Krankenkasse tätig und selbst Sportlerin, Triathletin und Läuferin.
Auf ihre Eingangsfrage „Wer ist schon fit?“, wagte sich niemand der im Schülercafe bei Apfelschorle, Wasser und Knabberzeug versammelten Sportlerinnen und Sportler zu melden. Also informierte sie über Faktoren, die die sportliche Leistung bestimmen: äußere Rahmenbedingungen wie Familie oder Beruf, Kondition, Taktik, Technik und Psyche. Im Detail geht es um Belastungsgestaltung, die Trainingsmethoden als Dauer-, Intervall- oder Wiederholungsmethode. Somit steht auch die Kaffeepause bei einer längeren Radausfahrt durchaus im Plan. Über den Trainingspuls, der sich über die Formel mit Ruhepuls, Maximalpuls (220 minus Lebensalter) und die entsprechende Belastungsintensität (0,6 gleich Fettverbrennungszone, 0,7 gleich Aerobe Zone und 0,8 gleich Anaerobe Zone) errechnet, sollte das Training nach Prinzipien aufgebaut werden. Nur ca. 20 Prozent des Trainings sollten in der hohen Belastung der Anaeroben Zone geschehen, 80 Prozent im Grundlagenbereich ist einer ihrer wichtigsten Tipps des Abends. Anhand einer Kontrolle der Leistung sollte das Training aber auch individuell angepasst werden.
Für die Energieversorgung der Muskeln werden Kohlenhydrate, Proteine und Fette gebraucht, bei niedriger Belastung verbrennt man hauptsächlich Fette, bei hoher Belastung Kohlenhydrate: Stichwort Nudelparty vor Wettkämpfen. Sie rät sich generell ausgewogen zu ernähren und dabei lediglich zu beachten Input und Output sollte im Gleichgewicht sein, also soviel Kalorien wie man verbraucht nur dem Körper zuzuführen. Für den Ausdauersportler gilt zudem das Trinken nicht zu vergessen, denn die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium sind an der Energiegewinnung beteiligt, gehen durch den Schweiß verloren und müssen ausgeglichen werden. Isotone Getränke und Apfelschorle im Verhältnis 1:3 seien ideal. Bis zu einer Stunde braucht der Körper im Training nichts an Nahrung, im Frühjahr wenn der Fettstoffwechsel noch nicht so rund läuft , gilt es über einer Stunde Training einen kleinen Snack einzunehmen. Nach dem Wettkampf oder Training ist es besser erst eine Kleinigkeit zu essen, erst nach ca. zwei Stunden eine größere kohlenhydratreiche Mahlzeit, empfiehlt sie. Dann sei auch ein Weizenbier erlaubt, Alkohol aber beeinträchtige die Speicherung von Glykogen. Vor dem Trainingslager, das für viele Radsportler demnächst ansteht, rät sie in der ersten Trainingswoche die Belastung langsam zu steigern, viel im Grundlagenbereich zu bleiben und nach 3 Tagen Training einen Ruhetag einzulegen der durchaus aktiv sein kann mit Kraftübungen. Also wie schon vorher angesprochen neben längeren Ausfahrten andere Belastungsreize setzen um die Fitness zu steigern. Ihr Vortrag endet mit der Psyche, denn man brauche ein Motiv, um sich anzustrengen. Der Abteilungsleiter Willi Mader dankt für den interessanten Vortrag und weist auf den für jeden offenen Radtreff am kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr am Saalplatz und Lauftreff schon am Montag nach der Zeitumstellung um 18.15 an der Realschule hin.